Wusstet ihr, dass Baumaterialien oft mit tierischen Produkten versetzt sind, da sie dort als Bindemittel, als Schutzmittel oder Dämmmaterial genutzt werden? Es geht aber auch anders. Ich verrate euch wie.
Inhalt
Herkömmliche Baumaterialien
Herkömmliche Baumaterialien enthalten oft tierische Inhaltsstoffe enthalten oder es werden in Herstellungsprozessen tierische Produkte verwendet. Ich habe für einige Beispiele herausgesucht, die zeigen, weshalb viele Baumaterialien nicht vegan sind:
1. Tierische Bindemittel in Zement und Putz
In traditionellen Baustoffen wie Zement oder Putz werden manchmal tierische Produkte verwendet, insbesondere als Bindemittel. Zum Beispiel kommen tierische Fette oder Proteine zum Einsatz, um die gewünschten chemischen Eigenschaften zu erreichen. Solche Materialien können Gelatine oder Kasein (Milchprotein) enthalten, die in der Produktion von Farben, Lacken oder Putzen genutzt werden.[1]
2. Verwendung von Leder und tierischen Fetten
In der Bauindustrie kommen auch oft Materialien wie Leder oder Produkte, die mit tierischen Fetten behandelt wurden, zum Einsatz. Leder wird häufig für Inneneinrichtungen verwendet, z.B. für Möbel, Türgriffe oder Schreibtischablagen in Hotels und öffentlichen Gebäuden. Zudem werden Werkzeuge im Bauhandwerk oft mit tierischen Fetten behandelt, um sie zu schützen und haltbarer zu machen.[2]
3. Kalkfarben mit Kasein
Kasein, ein Protein aus Milch, wird traditionell in Kalkfarben verwendet, um die Bindung und Haftung zu verbessern. Dies macht viele Farben für den Bau und die Innenausstattung nicht vegan.[3]
4. Schafwolle als Dämmmaterial
In vielen nachhaltigen Bauten wird Schafwolle als Dämmstoff verwendet, da sie gute feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften hat. Auch wenn Schafwolle ein natürlicher Rohstoff ist, ist sie nicht vegan, da sie von Tieren stammt.[4]
5. Verwendung von Bienenwachs in Oberflächenbehandlungen
Bienenwachs wird oft als natürlicher Schutz für Holzoberflächen eingesetzt. Da es von Bienen produziert wird, gilt es ebenfalls nicht als vegan.[5]
Vegane Baustoffe
Glücklicherweise wird auch in der Bau-Industrie umgedacht und viele nachhaltige und vegane Alternativen genutzt.
1. Vegane Putze und Zemente
In Deutschland hat beispielsweise das Unternehmen Sakret Sachsen zwei vegane Putze auf den Markt gebracht, die ohne tierische Bindemittel auskommen und dennoch DIN-konforme Ergebnisse liefern. Diese Putze reagieren technisch etwas anders als konventionelle, tierbasierte Alternativen, was sich jedoch leicht durch geschickte Handhabung kompensieren lässt.[6]
2. Holz und vegane Dämmstoffe
Holz ist ein nachwachsender und CO₂-neutraler Baustoff, der in Kombination mit veganen Dämmstoffen wie Hanf, Kork oder Zellulose verwendet werden kann. Diese Materialien sind nicht nur nachhaltig, sondern tragen auch zu einem gesunden Raumklima bei, da sie frei von Schadstoffen und emissionsarm sind
Wohnglück.[7]
3. Hanfbeton und innovative Materialien
Hanfbeton ist ein innovatives Material, das aus Hanffasern und Kalk besteht. Es bietet hervorragende thermische Eigenschaften und speichert mehr CO₂, als bei seiner Herstellung freigesetzt wird. Damit ist es nicht nur umweltfreundlich, sondern trägt aktiv zur Reduktion von Treibhausgasen bei.[8]
4. Kreislaufwirtschaft und Recycling
Vegane Baumaterialien unterstützen oft die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, indem sie recycelte Materialien wie Glas und Kunststoffe nutzen. Dies reduziert Abfälle und den Bedarf an neuen Rohstoffen, was zu einer nachhaltigeren Bauweise führt.[9]
Mein Fazit
Während traditionelle Baustoffe häufig auf tierischen Bindemitteln oder Leder setzen, zeigen vegane Alternativen wie Hanfbeton, vegane Zemente und tierfreie Dämmstoffe, dass eine nachhaltige Bauweise ohne tierische Produkte möglich ist. Vegane Baustoffe fördern zudem den Umweltschutz durch die Nutzung nachwachsender Ressourcen und das Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Sie bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch gesündere Lebensräume, frei von schädlichen Chemikalien. Diese Entwicklung zeigt, dass veganes Bauen nicht nur ein Trend ist, sondern ein zukunftsfähiger Ansatz für eine nachhaltigere Bauindustrie.
Quellen
[1] Vgl. Baublatt: „Vegane Baumaterialien: Erobern Veganer die Bauwelt?“ von Katrin Ambühl, 18.05.2022, https://www.baublatt.ch/baupraxis/vegane-baumaterialien-erobern-veganer-die-bauwelt-32620, Abruf am 21.10.24
[2] Vgl. ABBUND: „Veganes Bauen im Holzbau“, 30.05.2024, https://abbund.com/2024/07/30/veganes-bauen-im-holzbau/, Abruf am 21.10.24
[3] Vgl. ebd.
[4] Vgl. Wohnglück: „Nachhaltige Bauweise: Welche Baustoffe sind am klimafreundlichsten?“ von Sven Rohde, https://wohnglueck.de/artikel/nachhaltig-bauen-17611, Abruf am 21.10.24
[5] Vgl. BauInfoConsult: „Natürliche Materialien im Bau“ von Alexander Faust, 29.04.2024, https://bauinfoconsult.de/naturliche-materialien-im-bau/, Abruf am 21.10.24
[6] Vgl. Vgl. Baublatt: „Vegane Baumaterialien: Erobern Veganer die Bauwelt?“ von Katrin Ambühl, 18.05.2022, https://www.baublatt.ch/baupraxis/vegane-baumaterialien-erobern-veganer-die-bauwelt-32620, Abruf am 21.10.24
[7] Vgl. BauInfoConsult: „Natürliche Materialien im Bau“ von Alexander Faust, 29.04.2024, https://bauinfoconsult.de/naturliche-materialien-im-bau/, Abruf am 21.10.24
[8] Vgl. Forschung und Wissen: „Innovative Materialien für umweltfreundliches Wohnen auf dem Vormarsch“ von Dennis L., 18.02.2024, https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/innovative-materialien-fuer-umweltfreundliches-wohnen-auf-dem-vormarsch-13378703, Abruf am 21.10.24
[9] Vgl. ebd.