Die Fastenzeit vor Ostern ist für viele Menschen eine Zeit des bewussten Verzichts und der Selbstreflexion. Vielleicht hast du dir auch schon überlegt, diese Zeit zu nutzen, um neue Ernährungsgewohnheiten auszuprobieren. Intervallfasten ist eine gute Möglichkeit sein, bewusster zu essen und deinem Körper etwas Gutes zu tun – besonders in Kombination mit einer veganen Ernährung.
Inhalt
- 1. Wähle die richtige Intervallfasten-Methode
- 2. Achte auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr
- 3. Plane deine Mahlzeiten clever
- 4. Trinke genug Flüssigkeit
- 5. Höre auf deinen Körper
- 6. Nahrungsergänzung in Betracht ziehen
- Fazit: Intervallfasten und Vegan – eine gute Kombination!
- Quellen
Intervallfasten liegt seit Jahren im Trend – aber geht das auch, wenn wir uns vegan ernähren? Die gute Nachricht: Ja! Wenn du dich pflanzlich ernährst und mit Intervallfasten starten möchtest, gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest. Ich habe recherchiert, wie du gesund bleibst, genug Nährstoffe bekommst und das Beste aus deiner Fastenroutine herausholst.
1. Wähle die richtige Intervallfasten-Methode
Intervallfasten bedeutet, dass du für eine bestimmte Zeit nichts isst und danach innerhalb eines definierten Zeitfensters deine Mahlzeiten zu dir nimmst. Die folgenden Methoden sind besonders gut für Veganer geeignet:
16:8‑Methode
Die 16:8‑Methode ist eine der beliebtesten Formen des Intervallfastens. Dabei fastest du täglich 16 Stunden und hast ein Essensfenster von 8 Stunden. Während der Fastenzeit sind nur kalorienfreie Getränke wie Wasser, ungesüßter Tee oder schwarzer Kaffee erlaubt.
Beispielhafter Tagesablauf: Die Fastenphase von 16 Stunden läuft von 20 Uhr am Abend bis 12 Uhr am nächsten Tag. Es wird nichts gegessen. Die Essensphase von 8 Stunden geht von 12 Uhr bis 20 Uhr und du kannst deine Mahlzeiten frei gestalten.
Diese Methode ist relativ einfach in den Alltag zu integrieren, da du nur das Frühstück auslässt und später am Tag isst. Sie kann helfen, den Insulinspiegel zu stabilisieren, die Fettverbrennung zu fördern und den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen.[1]
14:10-Methode
Das ist eine sanftere Variante mit 14 Stunden Fasten und 10 Stunden Essen – ideal für Einsteiger:innen.
5:2‑Methode
Die 5:2‑Methode ist eine flexible Variante des Intervallfastens, bei der du an fünf Tagen der Woche normal isst und an zwei Tagen die Kalorienzufuhr stark reduzierst. Diese beiden Fastentage sollten nicht aufeinanderfolgen, sondern werden individuell in die Woche integriert werden, etwa Dienstag und Freitag.
An den 2 Fasten-Tagen muss deine Kalorienaufnahme stark reduziert werden. Frauen werden ca. 500 kcal und Männern ca. 600 kcal empfohlen.[2]
Vorteile der 5:2‑Methode
- Einfach umsetzbar, da nur an zwei Tagen gefastet wird
- Fördert Fettverbrennung und Gewichtsverlust
- Kann sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken
- Flexibel im Alltag integrierbar
1:1 Methode
Die 1:1‑Methode, auch alternierendes Fasten (engl. Alternate-Day Fasting) genannt, ist eine Form des Intervallfastens, bei der du jeden zweiten Tag fastest. Das bedeutet, dass sich Fastentage und normale Essenstage im Wechsel abwechseln.
Am Fastentag trinkst du entweder nur Wasser, Tee und Kaffee auf oder du entscheidest dich maximal 500–600 kcal zu dir zu nehmen.[3]
Diese Methode ist ideal für erfahrene Faster, die bereits mit anderen Intervallfasten-Methoden (z. B. 16:8 oder 5:2) vertraut sind. Sie eignet sich besonders für Menschen, die eine starke Fettverbrennung und gesundheitliche Vorteile des Fastens maximieren möchten.
OMAD (One Meal a Day)
Die OMAD-Methode („One Meal a Day“) bedeutet, dass du nur eine einzige Mahlzeit pro Tag zu dir nimmst. Während des restlichen Tages fastest du und trinkst nur kalorienfreie Getränke. Es gibt keine festen Regeln für den Zeitpunkt der Mahlzeit – sie kann mittags, nachmittags oder abends eingenommen werden.
OMAD ist aber nur für erfahrene Intervallfaster geeignet, die sich bereits an längere Fastenzeiten gewöhnt haben. Wenn du mit Intervallfasten beginnst, ist es sinnvoller, mit 16:8 oder 18:6 zu starten und sich dann langsam an OMAD heranzutasten.[4]
2. Achte auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr
Da du nur in einem begrenzten Zeitfenster isst, ist es besonders wichtig, dass deine Mahlzeiten alle essenziellen Nährstoffe enthalten. Achte besonders auf diese Nährstoffe:
- Protein: Tofu, Tempeh, Seitan, Hülsenfrüchte, Quinoa, Haferflocken, Nüsse, Samen (Chia, Hanf, Leinsamen)
- Eisen: Linsen, Kichererbsen, Kürbiskerne, Spinat, Vollkornprodukte (Tipp: Kombiniere sie mit Vitamin-C-reichem Obst oder Gemüse für eine bessere Aufnahme)
- Vitamin B12: Muss supplementiert werden oder durch angereicherte Lebensmittel aufgenommen werden
- Omega-3-Fettsäuren: Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse, Algenöl
- Kalzium: Sesam, Mandeln, Brokkoli, Grünkohl, angereicherte Pflanzendrinks
- Zink: Nüsse, Kerne, Vollkornprodukte
- Jod: Jodiertes Salz oder Algen
3. Plane deine Mahlzeiten clever
Da du nur in einem begrenzten Zeitfenster isst, ist es besonders wichtig, dass deine Mahlzeiten alle essenziellen Nährstoffe enthalten.
Protein findest du in Tofu, Tempeh, Seitan, Hülsenfrüchten, Quinoa, Haferflocken, Nüssen und Samen wie Chia, Hanf und Leinsamen. Eisen ist in Linsen, Kichererbsen, Kürbiskernen, Spinat und Vollkornprodukten enthalten. Tipp: Kombiniere diese Lebensmittel mit Vitamin-C-reichem Obst oder Gemüse für eine bessere Aufnahme.
Vitamin B12 muss supplementiert oder durch angereicherte Lebensmittel aufgenommen werden. Omega-3-Fettsäuren findest du in Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen und Algenöl. Kalziumreiche Lebensmittel sind Sesam, Mandeln, Brokkoli, Grünkohl und angereicherte Pflanzendrinks. Zink ist in Nüssen, Kernen und Vollkornprodukten enthalten, während Jod durch jodiertes Salz oder Algen aufgenommen werden kann.
Weil du nur ein begrenztes Zeitfenster zum Essen hast, sollten deine Mahlzeiten besonders sättigend und nährstoffreich sein. Plane deine Mahlzeiten clever, indem du auf gesunde Fette wie Avocado, Olivenöl, Kokosöl und Nüsse sowie auf komplexe Kohlenhydrate wie Quinoa, Süßkartoffeln und Vollkornbrot achtest. Frisches Gemüse und Obst liefern dir wichtige Vitamine, Antioxidantien und Ballaststoffe. Pflanzliche Proteine wie Tofu, Tempeh, Linsen und Bohnen sind ebenfalls essenziell.
Ein guter Start in den Tag nach der Fastenphase ist zum Beispiel ein Smoothie mit Haferflocken, Banane, Spinat, Mandelmilch und Leinsamen.
4. Trinke genug Flüssigkeit
Während der Fastenphase solltest du ausreichend trinken, um deinen Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Wasser, ungesüßte Tees, schwarzer Kaffee (ohne Zucker/Milch) sind erlaubt. Falls du Elektrolyte brauchst, kannst du eine Prise Salz ins Wasser geben.
5. Höre auf deinen Körper
Gerade am Anfang kann es sein, dass du dich müde oder hungrig fühlst. Das ist normal – dein Körper braucht Zeit, um sich an das neue Essverhalten zu gewöhnen. Achte darauf, wie du dich fühlst, und passe deine Essenszeiten oder Mahlzeiten an, falls nötig. Falls du dich oft schlapp fühlst, könnte ein Nährstoffmangel die Ursache sein. Ein Bluttest kann helfen, mögliche Defizite aufzudecken.
6. Nahrungsergänzung in Betracht ziehen
Manche Mikronährstoffe sind in einer veganen Ernährung schwer abzudecken – insbesondere beim Intervallfasten. Daher sind folgende Supplements empfehlenswert:
**Vitamin B12** (muss supplementiert werden)
**Omega‑3 (aus Algenöl)**
**Vitamin D (besonders im Winter)**
**Zink und Eisen (falls Werte niedrig sind)**
Fazit: Intervallfasten und Vegan – eine gute Kombination!
Intervallfasten und vegane Ernährung lassen sich wunderbar kombinieren, wenn du auf eine ausgewogene Ernährung achtest und eine Methode wählst, die zu deinem Alltag passt. Starte langsam, höre auf deinen Körper und sorge dafür, dass du alle wichtigen Nährstoffe bekommst – dann kannst du von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren und dich rundum wohlfühlen!
Quellen
[1] Vgl. NDR: Intervallfasten: So funktioniert gesundes Abnehmen, 08.01.2025, https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Intervallfasten-So-funktioniert-gesundes-Abnehmen,fasten224.html, Abruf am 25.02.25
[2] Vgl. ebd.
[3] Vgl. Elle: Effektiv abnehmen: Bei der 1:1‑Diät darfst du alles essen und nimmst trotzdem ab, von Louisa Markus, 25. Juli 2020, https://www.elle.de/abnehmen‑1–1‑diaet, Abruf am 25.02.25
[4] Vgl. Stuttgarter Zeitung: Die OMAD-Diät (One Meal A Day) — Das sollten Sie wissen, 01.05.2023, https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.omad-diaet-one-meal-a-day-mhsd.025e7a6d-a41d-4bb7-9565–6eb7d849b16c.html, Abruf am 25.02.25