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Veganes Hundefutter: Meine Erfahrung nach 18 Monaten

Mein Hund Oscar wird in die­sem Jahr 11 Jah­re alt. Seit andert­halb Jah­ren ernäh­ren wir ihn vegan. Wie es unse­rem Labra­dor damit geht und was mei­ne Erfah­run­gen mit vega­nem Fut­ter sind, ver­ra­te ich euch heu­te.


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Darum dachten wir über veganes Hundefutter nach

Als vegan Leben­de stell­ten mei­ne Fami­lie und ich uns die Fra­ge, ob eine pflanz­li­che Ernäh­rung auch für unse­ren Hund Oskar funk­tio­nie­ren könn­te. Wir hat­ten für die­se Über­le­gung meh­re­re Anläs­se:

  1. Fleisch ist häu­fig mit Anti­bio­ti­ka und ande­ren Stof­fen ver­seucht. (Wir ken­nen alle die diver­sen Fleisch­skan­da­le, die es bei unse­ren Nah­rungs­mit­teln gibt. Natür­lich ist Tier­nah­rung davon nicht aus­ge­nom­men.)
  2. Nega­ti­ve Umwelt­ein­flüs­se der her­kömm­li­chen Tier­fut­ter­pro­duk­ti­on
  3. Tie­re schüt­zen – kein Tier soll­te ein­fach nur Nah­rungs­mit­tel sein
  4. Wirk­lich furcht­ba­re Bedin­gun­gen in der Mas­sen­tier­hal­tung

Ein Hund braucht Fleisch, oder?

Die meis­ten Men­schen glau­ben, ein Hund sei ein Fleisch­fres­ser und kann des­halb ohne Fleisch nicht leben. Doch die­ses Wis­sen ist tat­säch­lich zu kurz gegrif­fen. Hun­de sind näm­lich von Natur aus kei­ne rei­nen Fleisch­fres­ser, son­dern Alles­fres­ser. Zudem haben sie sich im Lau­fe ihrer Domes­ti­zie­rung durch uns Men­schen an eine brei­te­re Palet­te von Nah­rung ange­passt. Dazu gehört eben auch pflanz­li­che Kost.

Einen Hund vegan zu ernäh­ren, ist mög­lich, da er als Alles­fres­ser alle essen­ti­el­len Nähr­stof­fe aus pflanz­li­chen Quel­len auf­neh­men kann. Das bedeu­tet, dass nicht unbe­dingt das Fleisch selbst not­wen­dig ist, son­dern die Nähr­stof­fe, die es ent­hält. Die­se Nähr­stof­fe, wie Pro­te­ine, Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe, kann der Hund also auch durch eine Kom­bi­na­ti­on von pflanz­li­chen Lebens­mit­teln erhal­ten. Die­se soll­ten ange­rei­chert sein mit spe­zi­fi­schen Ergän­zun­gen wie Vit­amin B12, Tau­rin und L‑Carnitin, um eine voll­stän­di­ge und art­ge­rech­te Ernäh­rung zu gewähr­leis­ten.

Informieren ist das A und O

Nach­dem unser Ent­schluss fest­stand, hieß es recher­chie­ren. Wir haben viel online gesucht, etwa in spe­zia­li­sier­ten Blogs und Foren. Dort konn­ten wir uns mit Hun­de­hal­tern aus­tau­schen, die ihren Hund bereits vegan ernähr­ten. Das war echt hilf­reich. Am wich­tigs­ten war aber, der Besuch beim Tier­arzt. Mit ihm haben wir noch­mal die Fut­ter­an­ge­bo­te durch­leuch­tet und bespro­chen, auf was wir beson­ders ach­ten sol­len.

Veganes Hundefutter: So reagierte unser Hund

Oskar hat die Umstel­lung auf das neue Fut­ter rich­tig gut ver­tra­gen. Er isst das vega­ne Fut­ter genau­so ger­ne wie sein frü­he­res Fut­ter. Auch geht es ihm mehr als gut. Tat­säch­lich ist er sogar akti­ver als frü­her. Er scheint mehr Ener­gie zu haben. Zudem hat er ein glän­zen­de­res Fell bekom­men und sei­ne Ver­dau­ung hat sich eben­falls ver­bes­sert. Das ist gera­de im Hin­blick auf das Gas­si­ge­hen sehr schön. Auch für uns als Besit­zer, die dann die Hin­ter­las­sen­schaf­ten mit der Tüte auf­sam­meln. Jetzt geht es ein­fa­cher, weil es sich bes­ser grei­fen lässt. (Ich weiß kein ange­neh­mes The­ma, aber wir Hun­de­men­schen sind ja hart im Neh­men.)

Skeptiker und Interessierte

In der Ver­wand- und Bekannt­schaft haben die Leu­te auf unse­ren „vega­nen Hund“ gemischt reagiert. Eini­ge waren echt skep­tisch, weil eben das Wis­sen um das wah­re Fress­ver­hal­ten des Hun­des oft unbe­kannt ist. Ande­re fan­den es sehr inter­es­sant, weil sie selbst schon ähn­li­che Über­le­gun­gen ange­stellt haben.

Ins­ge­samt haben wir viel dar­über gespro­chen, war­um wir die­se Ent­schei­dung getrof­fen haben. Und allein das hat schon etwas in den Gesprächs­part­nern aus­ge­löst. Umden­ken braucht erst­mal einen Anstoß und geht nicht von jetzt auf gleich. Und genau­so ein Anstoß kann das Quat­schen über einen vegan ernähr­ten Hund sein.

Schwierigkeiten

Die größ­te Her­aus­for­de­rung war es, ein aus­ge­wo­ge­nes und nahr­haf­tes vega­nes Fut­ter zu fin­den, das alle Bedürf­nis­se von Oskar abdeckt. Wir sind dann auf ver­schie­de­ne Fut­ter­an­bie­ter gesto­ßen. Aktu­ell neh­men wir von „Yar­rah“ das Hun­de­tro­cken­fut­ter „Vega getrei­de­frei“. Aber wir wech­seln von Zeit zu Zeit.

Mein Tipp zur Umstellung auf veganes Hundefutter

Bevor ihr los­legt und eurem Hund vega­nes Hun­de­fut­ter kauft, redet immer erst mit eurem Tier­arzt oder Tier­ärz­tin. Die ken­nen euren Hund und kön­nen euch sagen, was das Fut­ter für Nähr­stof­fe ent­hal­ten muss. Beson­ders wich­tig sind etwa Tau­rin, L‑Carnitin, Vit­amin B12 und aus­rei­chend Pro­te­ine.

Dann rech­net damit, dass ande­re Hun­de­be­sit­zer oder Freun­de euch für ver­rückt hal­ten. Aber ich habe fest­ge­stellt: Wenn man es erklärt, über­wiegt die Neu­gier und oft wird auch Ver­ständ­nis gezeigt. Ich den­ke, mit mehr Auf­klä­rung wird die Akzep­tanz und Ver­brei­tung von vega­nem Hun­de­fut­ter in der Zukunft wei­ter stei­gen.