Mein Hund Oscar wird in diesem Jahr 11 Jahre alt. Seit anderthalb Jahren ernähren wir ihn vegan. Wie es unserem Labrador damit geht und was meine Erfahrungen mit veganem Futter sind, verrate ich euch heute.
Inhalt
- Darum dachten wir über veganes Hundefutter nach
- Ein Hund braucht Fleisch, oder?
- Informieren ist das A und O
- Veganes Hundefutter: So reagierte unser Hund
- Skeptiker und Interessierte
- Schwierigkeiten
- Mein Tipp zur Umstellung auf veganes Hundefutter
Darum dachten wir über veganes Hundefutter nach
Als vegan Lebende stellten meine Familie und ich uns die Frage, ob eine pflanzliche Ernährung auch für unseren Hund Oskar funktionieren könnte. Wir hatten für diese Überlegung mehrere Anlässe:
- Fleisch ist häufig mit Antibiotika und anderen Stoffen verseucht. (Wir kennen alle die diversen Fleischskandale, die es bei unseren Nahrungsmitteln gibt. Natürlich ist Tiernahrung davon nicht ausgenommen.)
- Negative Umwelteinflüsse der herkömmlichen Tierfutterproduktion
- Tiere schützen – kein Tier sollte einfach nur Nahrungsmittel sein
- Wirklich furchtbare Bedingungen in der Massentierhaltung
Ein Hund braucht Fleisch, oder?
Die meisten Menschen glauben, ein Hund sei ein Fleischfresser und kann deshalb ohne Fleisch nicht leben. Doch dieses Wissen ist tatsächlich zu kurz gegriffen. Hunde sind nämlich von Natur aus keine reinen Fleischfresser, sondern Allesfresser. Zudem haben sie sich im Laufe ihrer Domestizierung durch uns Menschen an eine breitere Palette von Nahrung angepasst. Dazu gehört eben auch pflanzliche Kost.
Einen Hund vegan zu ernähren, ist möglich, da er als Allesfresser alle essentiellen Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen aufnehmen kann. Das bedeutet, dass nicht unbedingt das Fleisch selbst notwendig ist, sondern die Nährstoffe, die es enthält. Diese Nährstoffe, wie Proteine, Vitamine und Mineralstoffe, kann der Hund also auch durch eine Kombination von pflanzlichen Lebensmitteln erhalten. Diese sollten angereichert sein mit spezifischen Ergänzungen wie Vitamin B12, Taurin und L‑Carnitin, um eine vollständige und artgerechte Ernährung zu gewährleisten.
Informieren ist das A und O
Nachdem unser Entschluss feststand, hieß es recherchieren. Wir haben viel online gesucht, etwa in spezialisierten Blogs und Foren. Dort konnten wir uns mit Hundehaltern austauschen, die ihren Hund bereits vegan ernährten. Das war echt hilfreich. Am wichtigsten war aber, der Besuch beim Tierarzt. Mit ihm haben wir nochmal die Futterangebote durchleuchtet und besprochen, auf was wir besonders achten sollen.
Veganes Hundefutter: So reagierte unser Hund
Oskar hat die Umstellung auf das neue Futter richtig gut vertragen. Er isst das vegane Futter genauso gerne wie sein früheres Futter. Auch geht es ihm mehr als gut. Tatsächlich ist er sogar aktiver als früher. Er scheint mehr Energie zu haben. Zudem hat er ein glänzenderes Fell bekommen und seine Verdauung hat sich ebenfalls verbessert. Das ist gerade im Hinblick auf das Gassigehen sehr schön. Auch für uns als Besitzer, die dann die Hinterlassenschaften mit der Tüte aufsammeln. Jetzt geht es einfacher, weil es sich besser greifen lässt. (Ich weiß kein angenehmes Thema, aber wir Hundemenschen sind ja hart im Nehmen.)
Skeptiker und Interessierte
In der Verwand- und Bekanntschaft haben die Leute auf unseren „veganen Hund“ gemischt reagiert. Einige waren echt skeptisch, weil eben das Wissen um das wahre Fressverhalten des Hundes oft unbekannt ist. Andere fanden es sehr interessant, weil sie selbst schon ähnliche Überlegungen angestellt haben.
Insgesamt haben wir viel darüber gesprochen, warum wir diese Entscheidung getroffen haben. Und allein das hat schon etwas in den Gesprächspartnern ausgelöst. Umdenken braucht erstmal einen Anstoß und geht nicht von jetzt auf gleich. Und genauso ein Anstoß kann das Quatschen über einen vegan ernährten Hund sein.
Schwierigkeiten
Die größte Herausforderung war es, ein ausgewogenes und nahrhaftes veganes Futter zu finden, das alle Bedürfnisse von Oskar abdeckt. Wir sind dann auf verschiedene Futteranbieter gestoßen. Aktuell nehmen wir von „Yarrah“ das Hundetrockenfutter „Vega getreidefrei“. Aber wir wechseln von Zeit zu Zeit.
Mein Tipp zur Umstellung auf veganes Hundefutter
Bevor ihr loslegt und eurem Hund veganes Hundefutter kauft, redet immer erst mit eurem Tierarzt oder Tierärztin. Die kennen euren Hund und können euch sagen, was das Futter für Nährstoffe enthalten muss. Besonders wichtig sind etwa Taurin, L‑Carnitin, Vitamin B12 und ausreichend Proteine.
Dann rechnet damit, dass andere Hundebesitzer oder Freunde euch für verrückt halten. Aber ich habe festgestellt: Wenn man es erklärt, überwiegt die Neugier und oft wird auch Verständnis gezeigt. Ich denke, mit mehr Aufklärung wird die Akzeptanz und Verbreitung von veganem Hundefutter in der Zukunft weiter steigen.