Meine Familie und ich hatten das Vergnügen, letztes Wochenende zum dritten Mal die Basel Vegan Messe zu besuchen. Die Veranstaltung fand bereits das 5. Mal statt und wie letztes Jahr im KUSPO Kongress & Kulturzentrum (Münchenstein). Ich war echt gespannt, was sie diesmal zu bieten hat.
Inhalt
- Neue Aussteller
- Besondere Atmosphäre
- Vegan Foodbereich
- Tattoos fürs Tierwohl
- Special Guest Patrik Baboumian
- Was haben wir gegessen?
- Die 5. Basel Vegan Messe
Neue Aussteller
Im Vergleich zum letzten Jahr schien es mir, dass die Messe in Bezug auf die Vielfalt der Produkte und Angebote gewachsen war, was meine Erwartungen für den Tag definitiv steigerte. Insgesamt gab es 87 Food & non Food Aussteller aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Österreich und England. Diese internationale Vielfalt an Ausstellern trug dazu bei, dass die Messe für mich noch interessanter und vielfältiger wurde.
Besondere Atmosphäre
Die Messe selbst war immer noch recht klein, aber genau das verlieh ihr eine besondere Atmosphäre. Es fühlte sich gemütlich und persönlich an, was den Besuch umso angenehmer machte. Die Food-Trucks für vegane Verpflegung waren ein Highlight und boten eine beeindruckende Auswahl an veganen Köstlichkeiten. Von Burgern bis hin zu exotischen Gerichten gab es hier eine Fülle von Möglichkeiten, den Gaumen zu verwöhnen. Außerdem waren Tiere ausdrücklich willkommen. Viele Besucher:innen hatten ihre Hunde dabei. Das macht so ein Messeerlebnis natürlich auch nochmal besonders.
Vegan Foodbereich
Im Vegan Foodbereich konnten meine Familie und ich, eine erstaunliche Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln und Leckereien entdecken. Von veganen Käsesorten bis hin zu köstlichen Desserts gab es für jeden Geschmack etwas. Es war eine großartige Gelegenheit, neue Produkte auszuprobieren und sich von der Vielfalt und dem Geschmack der veganen Küche inspirieren zu lassen.
Tattoos fürs Tierwohl
Eine weitere positive Überraschung waren die kleineren schweizerischen Tierschutzorganisationen, die auf der Messe vertreten waren. Sie präsentierten ihre Arbeit und boten Informationen darüber, wie man sich für den Tierschutz engagieren kann. Dazu kamen die schweizerischen Tattoo-Künstler:innen von „Into The Light“. Sie tätowierten gegen Spende. Für die Tattoos wurde nur vegane Farbe verwendet und die Erlöse kamen dem Tierschutzverein Europa zu. Tolle Sache.
Übrigens kamen durch die Aktion von „Into The Light“ 6.200 Euro zusammen, die gespendet werden konnten. Wen das näher interessiert, der Blogpost „Tierschutz Tattoos: mehr als 6.200,- € für Tierschutzverein Europa“ verrät mehr.
Special Guest Patrik Baboumian
Mein persönlicher Höhepunkt war der Special Guest Patrik Baboumian. Er ist bekannt als der stärkste Mann Deutschlands und aus „The Game Changer“. Sein Vortrag war super interessant.
Patrick lebte in seiner Jugend in einer Siedlung gleich am Wald und war/ist sehr tierlieb. Oft brachte er verletzte Tiere, wie etwa Vögel, mit nach Hause, um sie aufzupäppeln und ihnen zu helfen. Doch gleichzeitig aß er Fleisch und Tierprodukte.
Mit 15 meldete er sich dann im Fitnessstudio an und wog 1 Jahr später bereits 30 Kilogramm mehr – Muskelmasse wohlgemerkt. Während er in der Kraftsportszene erfolgreicher wurde, hörte er immer, dass niemand ohne Filetsteaks und Putenbrust besser werden kann. Das Eiweiß, die Proteine, müssen ja irgendwo herkommen. Er hinterfragte das nicht.
Später wurde ihm bewusst, dass das nicht ganz zusammenpasst: Seine ungeheure Tierliebe und das Essen von Fleisch. So wurde er 2005 Vegetarier. Er kam mit anderen Kraftsportlern in Kontakt, die sogar Veganer waren. Dies inspirierte ihn, seinen Verzicht auf Fleisch auch auf Tierprodukte auszuweiten. Das war 2011. Gegenüber all den allgemeinen Behauptungen nahm durch den Wechsel zum Veganismus seine Leistungsfähigkeit im Kraftsport sogar zu. Seine Kraftwerte waren nachweisbar höher, seitdem er sich vegan ernährte.
Patrik Baboumian ist dabei nicht nur Muskelmann, sondern auch ein studierter Diplompsychologe. Und natürlich wird er oft mit Fragen zur veganen Ernährung konfrontiert. Auf der Messe fragte ihn jemand: „Bekommt man von dem vielen Soja, was du isst, nicht Männerbrüste?“ Seine Antwort war klar und eindeutig: „Nicht bei einem Körper wie meinem.“ Er erklärte aber ergänzend, dass die Phytoöstrogene in Soja pflanzliche Verbindungen sind, die eine ähnliche Struktur wie Östrogen haben. Sie seien aber nicht das gleiche wie das Hormon. Der menschliche Körper reagiert also anders auf Östrogen als auf den Pflanzenstoff Phytoöstrogen.
Während des Corona-Lockdowns fand Patrick dann noch Zeit für seinen kreativen Ausdruck. Er kreierte den Comic „Earthraiser“, was jetzt zu einem Computerspiel werden soll. Ich bin gespannt, wie sich das Projekt entwickelt.
Was haben wir gegessen?
Irgendwann hatten wir dann Hunger – die Kinder haben den ja gefühlt immer. An den Food-Trucks der 5. Basel Vegan Messe holten sich meine Kinder super leckere vegane Pizza. Gerade der Käse darauf war richtig, richtig gut. Und da ich schon von veganem Käse schwärme, ich verspeiste eine Pita mit veganem Camembert. Dieser hat mich umgehauen. Er schmeckte wie echt, wirklich. Basis für diesen „Vegan Creamy“ von „New roots“ sind Cashew Nüsse. Wahnsinn.
Meine Frau hatte übrigens große Freude an einem Gemüsewrap mit veganem Lachs auf Karottenbasis – leckerstens.
Die 5. Basel Vegan Messe
Tatsächlich freue ich mich schon jetzt auf die 6. Vegan Messe. Ich liebe einfach die Atmosphäre und bin begeistert, was sich junge Startups hier einfallen lassen, damit vegan immer besser wird. Echt inspiriert hat mich Patrik Baboumians Geschichte. Sie zeigt so super, wie diese ganzen „Fleisch-Klischees“ die Sportler:innen immer eingetrichtert werden, absolut dumm sind. Und mal sehen, vielleicht werde ich bald das Computerspiel „Earthraiser“ ausprobieren können. Das Comic hab ich bereits durchgelesen.