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Soviel CO2 sparst du ein, wenn du nur einmal pro Woche Fleisch isst

Heu­te will ich mich an alle Fleisch­lieb­ha­ber wen­den, die viel­leicht mer­ken, dass sie etwas umden­ken müs­sen. Denn wer wirk­lich glaubt, der täg­li­che Fleisch­kon­sum sei gut für Umwelt und Gesund­heit, dem kann ich auch nicht hel­fen. Aber allen ande­ren möch­te ich gern fol­gen­de Rech­nung zei­gen.


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ÜberLegung

Auto­fah­ren, Flug­rei­se, Hei­zen – da ist den meis­ten von uns klar: Das geht kaum ohne einen Hau­fen CO2 zu erzeu­gen. Und tat­säch­lich ist der eine oder ande­re bzw. die eine oder ande­re bereit, mehr Rad, statt Auto zu fah­ren oder eine Flug­rei­se durch eine Zug­fahrt zu erset­zen oder sogar das Haus nicht mehr auf 24 Grad hoch­zu­hei­zen, son­dern es bei 20 Grad zu belas­sen. Tol­le Ideen.

An einer ande­ren Ecke unse­res täg­li­chen Lebens lässt sich aber auch sehr viel Koh­len­di­oxid ein­spa­ren, und zwar bei der Ernäh­rung. Da müs­sen wir nicht ein­mal beson­ders radi­kal sein, und gleich auf vegan umstei­gen, es genügt schon, wenn wir ein­fach an den meis­ten Tagen der Woche auf Fleisch ver­zich­ten. Und ich mei­ne auch die Wurst auf dem Bröt­chen, die Sala­mi auf der Piz­za oder die Chi­cken-Nug­gets am Abend. Natür­lich kannst du anstel­le Wurst- bzw. Flei­scher­satz­pro­duk­te neh­men. Da gibt es sehr lecke­re und die gut gemach­ten sind inzwi­schen kaum noch von den Ori­gi­na­len zu unter­schei­den. Außer­dem hal­ten sie sich viel län­ger im Kühl­schrank – man wirft auto­ma­tisch weni­ger weg.

Wer jetzt schreit: „Aber sol­che Ersatz­pro­duk­te sind schlecht für die Gesund­heit“ – der hat recht. Es han­delt sich näm­lich um soge­nann­te hoch­ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel und die sind nie gesund. Doch Wurst und Chi­cken-Nug­gets sind eben­falls hoch­ver­ar­bei­te­te Lebens­mit­tel. Gesund­heit­lich brin­gen Ersatz­pro­duk­te also kaum etwas, aber du tust etwas für die Umwelt und senkst dein Risi­ko für Darm­krebs und Anti­bio­ti­ka­re­si­ten­zen – das erhöht näm­lich die her­kömm­li­che Wurst enorm.

Ein ande­rer schö­ner Neben­aspekt ist: Wenn du ech­ter Fleisch­lieb­ha­ber bist, wirst du dich auf den Tag, an dem du dir dein ech­tes Schnit­zel, Steak oder was auch immer gönnst, rich­tig lie­ben. Denn lei­der haben wir fast alle ver­ges­sen, wie es ist, sich auf etwas zu freu­en, weil prak­tisch immer alles ver­füg­bar ist. Doch der Spruch: Vor­freu­de ist die schöns­te Freu­de, der stimmt ein­fach. Pro­bie­re es aus.

Aber jetzt end­lich Fak­ten. Wie viel CO2 sparst du ein, wenn du nur noch ein­mal pro Woche Fleisch ist?

Beispielrechnung

Schau­en wir uns zunächst die durch­schnitt­li­chen CO2-Emis­sio­nen der unter­schied­li­chen Fleisch­ar­ten an:

  1. Rind­fleisch: ca. 27 kg CO2e pro kg[1]
  2. Schwei­ne­fleisch: ca. 12 kg CO2e pro kg[2]
  3. Hüh­ner­fleisch: ca. 6 kg CO2e pro kg[3]

Wie­viel Fleisch pro Jahr essen wir?

Der durch­schnitt­li­che Fleisch­kon­sum in Deutsch­land beträgt etwa 60 kg pro Per­son und Jahr, was etwa 1,15 kg pro Woche ent­spricht.

Was spa­ren wir an CO2, wenn wir nur noch ein­mal die Woche Fleisch essen?

Ange­nom­men, jemand isst nor­ma­ler­wei­se 1 kg Rind­fleisch pro Woche und redu­ziert dies auf 1 kg pro Monat (ca. 0,25 kg pro Woche):

1. Aktu­el­ler CO2-Aus­stoß bei täg­li­chem Kon­sum (7 Mal pro Woche):

  • 1 kg Rind­fleisch pro Woche x 27 kg CO2e = 27 kg CO2e pro Woche

2. CO2-Aus­stoß bei redu­zier­tem Kon­sum (1 Mal pro Woche):

  • 0,25 kg Rind­fleisch pro Woche x 27 kg CO2e = 6,75 kg CO2e pro Woche

3. Ein­spa­rung pro Woche:

  • 27 kg CO2e — 6,75 kg CO2e = 20,25 kg CO2e pro Woche

4. Ein­spa­rung pro Jahr:

  • 20,25 kg CO2e x 52 Wochen = 1.053 kg CO2e pro Jahr

Das bedeu­tet, dass durch den Ver­zicht auf Fleisch an sechs Tagen pro Woche etwa über eine Ton­ne CO2 pro Jahr ein­ge­spart wird.

Mein Fazit

Ich war selbst erstaunt, wie viel CO2 sich tat­säch­lich durch die­se klei­ne Umstel­lung im Ernäh­rungs­plan ein­spa­ren lässt. Natür­lich gilt das jetzt nur für das Fleisch. Wenn du auch noch auf tie­ri­sche Pro­duk­te wie Milch, Joghurt usw. ver­zich­test, dann wird die Ein­spa­rung deut­lich höher. Doch das ist ein The­ma für einen der nächs­ten Arti­kel hier in mei­nem Blog.


Quellen

[1] Vgl. Our World in Data: Less meat is near­ly always bet­ter than sus­tainable meat, to redu­ce your car­bon foot­print, von Han­nah Rit­chie, Febru­ary 4, 2020, https://​our​world​in​da​ta​.org/​l​e​s​s​-​m​e​a​t​-​o​r​-​s​u​s​t​a​i​n​a​b​l​e​-​m​eat, Abruf am 10.06.24

[2] Vgl. Earth 911: Bad, Bet­ter, Best: The Cli­ma­te Impact of Meat, von Gem­ma Alex­an­der, Jan 25, 2022, https://​ear​th911​.com/​h​o​m​e​-​g​a​r​d​e​n​/​b​a​d​-​b​e​t​t​e​r​-​b​e​s​t​-​c​l​i​m​a​t​e​-​i​m​p​a​c​t​-​o​f​-​m​e​at/, Abruf am 10.06.24

[3] Vgl. Our World in Data: Less meat is near­ly always bet­ter than sus­tainable meat, to redu­ce your car­bon foot­print, von Han­nah Rit­chie, Febru­ary 4, 2020, https://​our​world​in​da​ta​.org/​l​e​s​s​-​m​e​a​t​-​o​r​-​s​u​s​t​a​i​n​a​b​l​e​-​m​eat, Abruf am 10.06.24