Am 3. Februar ist Tag der männlichen Körperpflege. Das ist die Gelegenheit, Klischees zu durchbrechen, denn ausgiebige Körperpflege ist nicht per se weiblich – sie geht uns alle an. Aber warum ist ein solcher Tag überhaupt notwendig und geht männliche Körperpflege auch vegan?
Inhalt
- Warum Körperpflege?
- Historisch
- Selbstfürsorge
- Worauf kommt es bei veganen Pflegeprodukten für Männer an?
- Was ist für mich unverzichtbar?
- Männer dürfen cremen
- Quellen
Warum Körperpflege?
Körperpflege ist mehr als nur ein Mittel zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des persönlichen Wohlbefindens und der Gesundheit. Der „Tag der männlichen Körperpflege“ bietet daher eine hervorragende Gelegenheit, Gespräche über Themen wie Hautpflege, Haarpflege und allgemeine Hygienepraktiken zu führen, die oft bei uns Männern übersehen werden. Sei es aus falsch verstandener Männlichkeit oder einfach Desinteresse. Und da haben wir schon einen guten Grund dafür, dass ein solcher „Männerfeiertag“ notwendig ist.
Historisch
Interessanterweise zeigt die Geschichte, dass die Bedeutung der Körperpflege für Männer keineswegs eine moderne Erfindung ist. Historisch gesehen, legten viele Kulturen großen Wert auf die Körperpflege bei Männern. Dies reicht von den aufwendigen Badezeremonien im alten Rom bis hin zu den sorgfältigen Bartpflegeritualen in verschiedenen Kulturen weltweit. Beispielsweise galt der Bart im alten Ägypten als Statussymbol. Einfache Männer waren bartlos. Pharaonen hingegen pflegten ihren Königsbart.[1]
Selbstfürsorge
Die Pflege des eigenen Körpers ist für mich ein Ausdruck von Selbstfürsorge. Da geht es also nicht nur darum, nach „außen zu glänzen“, sondern sich um sich selbst zu kümmern. Aber es stimmt auch, dass in der heutigen Zeit das Erscheinungsbild eine große Rolle spielt. Man ist ja ständig von Handys umgeben, die jederzeit Bilder und Videos auf Instagram, TikTok und Co. posten. Die Körperpflege ist deshalb für uns Männer relevanter denn je.
Der „Tag der männlichen Körperpflege“ ist also eine perfekte Gelegenheit, um die Palette der Pflegeprodukte zu erkunden, die speziell für Männer entwickelt wurden – von Feuchtigkeitscremes und Bartölen bis hin zu speziellen Haar- und Hautpflegeprodukten. Und das geht natürlich auch vegan.
Worauf kommt es bei veganen Pflegeprodukten für Männer an?
1. Inhaltsstoffe verstehen
Informiere dich über gängige Inhaltsstoffe in Körperpflegeprodukten. Achte darauf, dass die Produkte keine tierischen Bestandteile oder Nebenprodukte enthalten. Häufige nicht-vegane Zutaten sind Bienenwachs, Lanolin (aus Schafswolle), Keratin (aus Haaren, Hörnern oder Nägeln von Tieren) und einige Formen von Glyzerin. Wenn du mit den komplizierten Inhaltsstoffangaben nichts anfangen kannst, dann helfen dir Apps weiter.
2. Zertifizierungen und Labels
Suche nach Produkten mit Vegan-Labels. Die geben dir die Sicherheit, dass die Produkte keine tierischen Bestandteile enthalten und nicht an Tieren getestet wurden.
3. Hauttyp berücksichtigen
Wie bei jeder Körperpflege ist es wichtig, Produkte zu wählen, die zu deinem Hauttyp passen. Vegane Produkte gibt es für alle Hauttypen – von trockener bis fettiger Haut. Leider schätzen wir Männer unseren Hauttyp in aller Regel falsch ein. Ein wenig Licht ins Dunkel bringt da diese Zusammenfassung: Hauttypen und ihre Pflege
4. Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit
Viele vegane Produkte legen Wert auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, was aus meiner Sicht sehr wichtig ist. Überprüfe die Verpackung und die Unternehmensphilosophie bezüglich ihrer Umweltpraktiken. Da können dir beispielsweise Apps helfen.
5. Persönliche Präferenzen
Berücksichtige deine persönlichen Vorlieben in Bezug auf Duft, Textur und Anwendung der Produkte. Das ist ungeheuer wichtig, denn nur so wendest du das Produkt auch wirklich an. Ein Bekannter hatte beispielsweise sehr, sehr trockene Haut. Kein Witz, seine Hände hinterließen weiße Spuren auf leicht angerauten Oberflächen, wie etwa seinem Laptop.
Doch er hasst das fettige Gefühl, was diese typischen Handcremes auf der Haut hinterlassen. Deshalb musste er eine Weile herumprobieren, bis er eine Creme fand, die eben nicht dieses „Fettgefühl“ vermittelt. Ich will sagen, manchmal braucht es ein wenig Geduld und für jeden Geschmack gibt es das Passende.
6. Allergien und Empfindlichkeiten
Auch vegane Produkte können Allergene oder reizende Inhaltsstoffe enthalten. Falls du empfindliche Haut hast oder zu Allergien neigst, teste die Produkte zuerst an einer kleinen Hautstelle. Glücklicherweise gibt es in vielen Drogerien und Fachmärkten ja Testmuster.
7. Jahreszeit beachten
Es kommt auch auf die Jahreszeit an, welche Art Creme du verwenden solltest. Im Sommer ist beispielsweise ein hoher Lichtschutzfaktor wichtig. Warum? UV-Strahlung strapaziert die Haut, damit also deine Haut nicht so schnell altert, solltest du sie vor der Sonne schützen. Außer, du stehst auf Falten in deinem Gesicht. Im Winter ist eher eine gute Schutzbarriere gegen Kälte relevant. Beachte das bei der Auswahl deiner veganen Pflegeprodukte.
Was ist für mich unverzichtbar?
Ich persönlich nutze folgende Pflegeprodukte für mich: Eine gute Feuchtigkeitscreme, um meine Haut zu hydratisieren und vor Umwelteinflüssen zu schützen. Im Sommer ist ein hoher Sonnenschutzfaktor enthalten. Für den Körper verwende ich nach dem Duschen eine schnell einziehende Lotion, um die Feuchtigkeit einzuschließen und die Haut zu pflegen.
Für das Duschen ist ein sanftes Duschgel für mich genau richtig. Ein zuverlässiges Deodorant ist die Basis meiner täglichen Routine. Da ich nur „wenig“ Kopfhaar mein Eigen nenne, kann ich glücklicherweise auf Shampoo und Co. verzichten. Aber für meinen Bart nehme ich gern einen Bartbalsam.
Nicht vergessen möchte ich meinen Lippenbalsam mit Lichtschutz. Den nutze ich vor allem im Sommer, denn tatsächlich bekomme ich schnell Sonnenbrand auf den Lippen. Das ist bei den meisten Menschen so. Die Lippen britzeln dann so komisch. Leider ignorieren viele Leute dieses Warnzeichen.
Männer dürfen cremen
Ich finde es gut, dass der „Tag der männlichen Körperpflege“ mit Klischees bricht und zeigt, dass Körperpflege für uns Männer genauso wichtig ist wie für Frauen. Und am besten finde ich, dass die Pflege auch vegan geht.
Wenn du auf vegane Pflege umsteigen willst, hier nochmal in der Kurzfassung meiner Tipps: Check die Inhaltsstoffe und achte auf Vegan-Labels, um sicherzugehen, dass deine Produkte tierfreundlich sind. Wichtig ist auch, dass die Produkte zu deinem Hauttyp passen. Wir Männer schätzen unseren Hauttyp oft falsch ein, also nimm dir Zeit, dich zu informieren.
Was sind die Must-haves in meiner Pflegeroutine? Eine gute Feuchtigkeitscreme mit Sonnenschutz im Sommer, eine schnell einziehende Lotion für den Körper, ein sanftes Duschgel, ein zuverlässiges Deodorant und für meinen Bart ein guter Bartbalsam. Und nicht zu vergessen, ein Lippenbalsam mit Lichtschutz für den Sommer.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, deine eigene, effektive und ethisch verantwortungsvolle Pflegeroutine zu entwickeln. Pflege dich gut und tu deinem Körper und der Umwelt etwas Gutes!
Quellen
[1] Vgl. Haut.de: Männerkosmetik. Historie. Bart und Rasur, https://www.haut.de/haut/maennerkosmetik/historie/, Abruf am 25.01.23