Eine neue Studie zeigt, vegane Ersatz-Produkte bringen mehr Proteine auf den Tisch als Fleisch. Sogar die Eisen-Versorgung ist mit veganer Kost besser. Kaum zu glauben, aber wahr.
Inhalt
In meinem Post: Veganer:innen brauchen doch immer Eiweiß, hatte ich mich bereits sehr ausführlich mit dem Irrglauben auseinandergesetzt, dass Veganer:innen nicht genug Proteine bekämen. Jetzt bin ich bei meinen Ausflügen durchs World Wide Web auf eine neue Meldung gestoßen. Danach können Veganer:innen mit Fleischessern im Punkt Protein-Versorgung nicht nur mitziehen, sondern sie sogar überholen. Die Meldung beruht auf einer Studie des Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung in Gießen. Das ist also auch eine verlässliche Quelle und kein Hokus-Pokus-Verein, der sich einen akademisch klingenden Namen gegeben hat. Die gibt es leider zuhauf, doch zurück zum Thema.
Was besagt die Studie?
Der Proteingehalt von Fleischersatz ist oft höher als der von Fleischprodukten. Um das festzustellen, wurden 80 Ersatzprodukte, die man im Supermarkt statt Fleisch kaufen kann, untersucht. Hier stellte die Studie fest, dass der Proteingehalt in aller Regel höher war als der von Fleisch. Außerdem war das genutzte Protein hochwertig, da es sich meist um Soja- und Weizenprotein handelte.[1]
Weiterhin ist der Eisengehalt der untersuchten Produkte in vielen Fällen höher als im Fleisch. Wobei ich hier sagen muss, dass Eisen aus tierischen Quellen besser vom Körper aufgenommen wird als aus Pflanzen. Deshalb sollte der Eisengehalt bei veganen Lebensmitteln auch höher sein, damit genug Eisen resorbiert werden kann.[2]
Wer hat die Studie durchgeführt?
Durchgeführt wurde die Studie von Professor Markus Keller vom Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung (kurz IFPE) in Gießen. Das ist ein privates Forschungs- und Beratungsinstitut, mit Hauptaugenmerk auf der Erforschung und wissenschaftlichen Bewertung pflanzenbasierter Ernährungsweisen, sowohl aus ernährungswissenschaftlicher und ernährungsökologischer Perspektive. Das Institut verfolgt das Ziel, die Verbreitung einer pflanzenbasierten und nachhaltigen Ernährung in der Gesellschaft zu fördern.[3]
Was ich wichtig finde, ist, dass das IFPE über Projektmittel, Dienstleistungen und Spenden finanziert wird, und als gemeinnützige GmbH ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dient.
Mir zeigt es wieder mal
In letzter Zeit habe ich wieder viele Meldungen gefunden, dass vegane Ernährung nicht gesund sei und Mangelerscheinungen hervorrufen würde, etc. Dabei wird aber immer eins vergessen: Mangelerscheinungen kann es immer geben, wenn man sich nicht ausgewogen ernährt. Und in aller Regel sind wir Veganer:innen sehr gut informiert, was wir alles so brauchen.[4] Die Mangelerscheinungen betreffen deshalb viel häufiger Mischköstler. Fleischesser wissen nämlich oft wesentlich weniger über die richtige Ernährung Bescheid oder haben sogar falsche Infos. Und genau deshalb gibt es ja auch meinen Blog.
Quellen
[1] Vgl. Deutschlandfunk: Eiweißqualität veganer Lebensmittel oft höher als bei Fleisch, 01.11.2023, https://www.deutschlandfunk.de/eiweissqualitaet-veganer-lebensmittel-oft-hoeher-als-bei-fleisch-102.html, Abruf am 07.11.23
[2] Vgl. peta: Vegane Eisenquellen – so klappt die Versorgung rein pflanzlich, https://www.peta.de/veganleben/eisen-vegane-ernaehrung/, Abruf am 07.11.23
[3] Vgl. Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung: Das Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung, https://ifpe-giessen.de/das-institut/, Abruf am 07.11.23
[4] Vgl. Johannes Gutenberg Universität: Vegetarisch oder vegan essende Menschen zeigen spezifische Persönlichkeitsmerkmale, 02.11.2017, https://presse.uni-mainz.de/vegetarisch-oder-vegan-essende-menschen-zeigen-spezifische-persoenlichkeitsmerkmale/, Abruf am 07.11.23