Der Sommer ist praktisch da und damit auch die Zeit für Sonnenbrand. Der führt zu schneller Hautalterung und häufig sogar zu Hautkrebs. Deshalb ist Sonnencreme in der warmen Jahreszeit unumgänglich. Doch welche ist vegan, wie erkennst du sie und worauf musst du achten?
Inhalt
- Achte auf Inhaltsstoffe bei der Wahl deiner veganen Sonnencreme
- Wie wirken vegane Sonnencremes?
- Verlässliche Testsiegel
- Quellen
Achte auf Inhaltsstoffe bei der Wahl deiner veganen Sonnencreme
Diese Inhaltsstoffe dürfen auf keinen Fall in einer veganen Sonnencreme sein:
- Bienenwachs: Ein gängiges Verdickungsmittel in kosmetischen Produkten, das von Bienen produziert wird.[1]
- Lanolin: Ein Wollwachs, das aus Schafswolle gewonnen wird und oft in Hautpflegeprodukten als Feuchtigkeitscreme verwendet wird.[2]
- Kollagen und Elastin: Tierische Proteine, die in manchen Hautpflegeprodukten enthalten sind, um die Haut zu straffen und zu stärken.[3]
- Guanin: Ein Inhaltsstoff, der aus Fischschuppen gewonnen wird und in Kosmetika für schimmernde Effekte verwendet wird.[4]
Vegane Sonnencremes verwenden vorwiegend:
- Mineralische Filter: Zinkoxid und Titandioxid sind häufige Inhaltsstoffe in veganen Sonnencremes. Sie wirken als physikalische Sonnenblocker, indem sie die Sonnenstrahlen reflektieren und streuen.
- Pflanzenöle und ‑butter: Kokosöl, Sheabutter, Jojobaöl und andere pflanzliche Öle werden oft verwendet, um die Haut zu nähren und Feuchtigkeit zu spenden.
- Pflanzliche Wachse: Carnaubawachs und Candelillawachs sind pflanzliche Alternativen zu Bienenwachs und dienen dazu, die Sonnencreme zu stabilisieren und eine wasserabweisende Barriere zu bilden.
- Antioxidantien: Vitamine wie Vitamin E, oft gewonnen aus Pflanzenquellen, werden hinzugefügt, um die Haut vor oxidativem Stress und Umweltschäden zu schützen.
- Natürliche Duftstoffe: Ätherische Öle oder Pflanzenextrakte werden für den Duft verwendet, anstatt synthetische Parfums, die tierische Bestandteile enthalten könnten.
Wie wirken vegane Sonnencremes?
Physikalische (mineralische) Filter
Physikalische (mineralische) Filter verwenden Zinkoxid oder Titandioxid, um die Haut zu schützen. Sie wirken, indem sie auf der Hautoberfläche sitzen und physikalisch UV-Strahlen reflektieren und vor allem absorbieren.[5] Sie bilden eine Barriere auf der Haut, die verhindert, dass UV-Strahlen eindringen und Schaden anrichten.
Risiko bei mineralischen Filtern
Problematisch an diesen Filtern ist, dass die Filter als Nanopartikel vorliegen. Es gibt Bedenken hinsichtlich der potenziellen Gesundheitsrisiken, die entstehen könnten, wenn diese kleinen Partikel in den Körper eindringen. Wie es laut Forschung aktuell aussieht, löst Titandioxid Krebs aus, wenn es eingeatmet wird. In Sonnensprays darf es deshalb nicht verwendet werden. Allerdings wird Titandioxid wohl nicht vom Körper aufgenommen, wenn es auf die Haut aufgetragen wird. Gut zu wissen: Seit Mitte 2022 darf Titandioxid nicht mehr in der EU in Lebensmitteln verwendet werden.[6]
Zinkoxid darf als Nanopartikel ebenfalls nicht eingeatmet werden. Deshalb ist auch dieses Mineral in Sonnensprays verboten. Aber es gibt keinen Nachweis, dass
Nanopartikeln von Zinkoxid über die Haut oder oralem Weg in den Körper gelangt. Deshalb ist es wohl in der Sonnencreme unbedenklich.[7]
Chemische Filter
Chemische Filter wirken, indem sie UV-Strahlen absorbieren, bevor diese in die Haut eindringen können. Sie wandeln die Energie der UV-Strahlen in harmlose Wärme um, die dann von der Haut abgegeben wird.
Leider müssen wir bei diesen Cremes eben damit leben, dass der UV-Schutz chemisch realisiert wird. Und einige Studien zeigen, dass diese in den Blutkreislauf gelangen und im menschlichen Körper Schäden anrichten. Allerdings sagt das Bundesinstitut für Risikobewertung, dass:
„Nach derzeitigem Wissensstand sind gesundheitliche Beeinträchtigungen bei den auf dem europäischen Markt erhältlichen Sonnenschutzmitteln nicht zu erwarten.“[8]
Die meisten Studien beziehen sich nämlich auf den amerikanischen Markt, wo andere Vorschriften für Kosmetika gelten. Allerdings gibt es immer neue Erkenntnisse in diesem Bereich, deshalb achte ich auf:
Verlässliche Testsiegel
Ich orientiere mich bei der Wahl meiner Sonnencreme immer an den bekannten Vegan-Siegeln sowie an den Testsiegeln von Ökotest und Stiftung Warentest. Das kann ich nur weiterempfehlen, denn das Thema Sonnencreme ist so komplex, dass ich mich hier einfach auf Expert:innen verlasse.
Quellen
[1] Vgl. Peta: 5 Gründe, warum Bienenwachs Tierquälerei ist, v on PETA-Team, 12.01.2023, https://www.peta.de/themen/bienenwachs/, Abruf am 06.05.2024
[2] Vgl. Peta: Wollwachs: Schafe leiden für Lanolin, Wollfett und ‑wachs, von PETA-Team, 26.09.2022, https://www.peta.de/themen/wollwachs/, Abruf am 06.05.2024
[3] Vgl. Colibri Skincare: Kollagen & Elastin: Das flexible Fundament der Haut, 12.05.2024, https://colibriskincare.eu/blogs/tipps-zur-hautpflege/kollagen-elastin-das-flexible-fundament-der-haut, Abruf am 06.05.2024
[4] Vgl. Utopia: Guanin: Wie Fischschuppen in deine Kosmetik kommen, von Melanie Klawitter, 29. April 2024, https://utopia.de/ratgeber/guanin-wie-fischschuppen-in-deine-kosmetik-kommen_289399/, Abruf am 06.05.2024
[5] Vgl. Metal oxide sunscreens protect skin by absorption, not by reflection or scattering, von Curtis Cole, Thomas Shyr, Hao Ou-Yang, 02.10.2015, https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/phpp.12214, Abruf am 06.05.2024
[6] Vgl. BUND: Bio-Sonnencreme: Wirksamer Schutz ohne Risiko?, von Utopia Team, 21. April 2022, https://utopia.de/ratgeber/was-taugen-bio-sonnencremes-wirklich-mineralisch-uv-filter-nano-lichtschutzfaktor_15429/, Abruf am 06.05.2024
[7] Vgl. Amtsblatt der Europäischen Kommission: VERORDNUNG (EU) 2016/621 DER KOMMISSION
vom 21. April 2016, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32016R0621, Abruf am 06.05.2024
[8] Bundesinstitut für Risikobewertung: Sonnencreme und Co. — gibt es gesundheitliche Risiken?, vom 19. Dezember 2019, https://www.bfr.bund.de/de/sonnencreme_und_co____gibt_es_gesundheitliche_risiken_-243508.html, Abruf am 06.05.2024