Vegan einfach mal ausprobieren – dazu möchte ich euch heute einladen. Ich habe Tipps und Tricks recherchiert, wie es auch hartgesottenen Fleisch-Essern möglich sein sollte, sich umweltbewusster, ethischer und gesünder zu ernähren.
Inhalt
- Was ist der Veganuary?
- Meine Tipps, um vegan zu testen
- 1. Starte mit Deinen Lieblingsgerichten in der veganen Version
- 2. Plane Deine Mahlzeiten und spare nebenbei Geld
- 3. Sei neugierig und trau Dich
- 4. Lesen, lesen, lesen
- 5. Entdecke Deine Kreativität beim Kochen
- 6. Probiere vegane Restaurants
- 7. Hab Spaß und sei nachsichtig mit Dir selbst
- Veganuary einfach ausprobieren
- Quellen
Was ist der Veganuary?
Der „Veganuary“ ist eine jährliche Kampagne, die von der gleichnamigen gemeinnützigen Organisation ins Leben gerufen wurde. Gegründet wurde diese von Matthew Glover und Jane Land im Jahr 2013. 2014 gab es die erste Veganuary-Kampagne. Ziel ist es, Menschen weltweit zu ermutigen und zu unterstützen, im Januar und auch darüber hinaus vegan zu leben.[1]
Seit Start im Jahr 2014 ist die Beliebtheit des Veganuary stetig gewachsen. Millionen von Menschen aus fast allen Ländern der Welt haben bereits teilgenommen. Die Kampagne hat nicht nur die Teilnehmerzahlen erhöht, sondern auch die Vielfalt an veganen Produkten und Menüoptionen in Supermärkten und Restaurants erweitert. Im Jahr 2023 zum Beispiel wurden mehr als 1.610 neue vegane Produkte und Menüoptionen in den Kampagnenländern während des Januars eingeführt.[2]
Meine Tipps, um vegan zu testen
1. Starte mit Deinen Lieblingsgerichten in der veganen Version
Du magst Pizza und Pasta? Dann ist der Einstieg leicht, denn beides kannst Du einfach vegan zubereiten bzw. kaufen. So sind Pizzateig und Nudelteig eigentlich immer vegan und für den Belag oder als Beilage gibt es großartige pflanzliche Wurst- und Käsealternativen. Die sind gar nicht mal teuer, denn Lidl und Co. haben die Preise für Fleischersatz gesenkt, wie Du in meinem Beitrag „Lidl macht Fleischersatz preiswerter: Alles nur Marketing?“ nachlesen kannst.
Ich hab Dir mal zwei leckere Rezepte rausgesucht.
Pizza
One Pot Pasta
Auch für Hamburger-Fans gibt es genug Alternativen zum Rinderhack. Und wer gar auf Filetsteak steht, selbst das haben die Supermärkte inzwischen als vegane Alternative im Angebot. Ein Freund hat im Lidl von deren veganen Eigenmarke ein „Filetsteak“ gekauft und es als Silvesteressen ausprobiert und berichtete mir ganz begeistert davon.
Ihr seht, ihr müsst nicht großartig neue Rezepte lernen, sondern könnt einfach eure Standardrezepte durch das Auswechseln von ein paar Zutaten auf vegan trimmen.
2. Plane Deine Mahlzeiten und spare nebenbei Geld
Das ist sicherlich eine der großen veganen Herausforderungen: der Arbeitsalltag. Sicherlich gibt es in vielen Supermärkten vegane Optionen. Schauen wir aber in Restaurants oder zum Imbiss, wo Du Dir Deinen Mittagsnack holst, sieht es mit dem veganen Angebot eher schlecht aus. Deshalb nehm Dir vegane Mittagsnacks mit zur Arbeit. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass Du dadurch Geld sparst.
Hier findest Du ein paar meiner Favoriten für vegane Snacks im Büro.
Tipp zum Mittagessen mit Kolleg:innen
Falls Du auf Arbeit immer mit Kolleginnen und Kollegen zum Mittag gehst, dann schau, dass Ihr einen Italiener oder Asiaten auswählt. Dort gibt es eigentlich immer vegane Gerichte. Ansonsten schau vorher online in die Speisekarte. Und falls es wirklich nichts Veganes gibt, dann nimm eben das Essen, wo am wenigsten Tier drin ist.
3. Sei neugierig und trau Dich
Der Veganuary ist eine fantastische Gelegenheit, neue Lebensmittel kennenzulernen. Von veganen Fleischalternativen habe ich schon berichtet, aber auch die unterschiedlichen veganen Milch-Sorten, können eine Entdeckung sein. Generell macht es richtig Spaß die veganen Alternativangebote zu testen: Welche Wurst schmeckt am besten? Welche Milch ist am leckersten? Welcher Käse macht am meisten her? Das ist wie eine neue Welt, die es zu entdecken gilt.
Beispielsweise hat sich ein Geschäftspartner im Veganuary 2023 in Linsen, Kichererbsen und Seitan verliebt. Vorher kannte er das Wort Seitan nicht einmal.
4. Lesen, lesen, lesen
Zutatenlisten zu lesen, wird im Veganuary garantiert Dein neues Hobby. Du wirst überrascht sein, wie viele Produkte tierische Inhaltsstoffe enthalten, von denen Du es nie erwartet hättest. Aber es gibt auch Lebensmittel, die nichts Tierisches enthalten, obwohl man es glauben würde. Auf jeden Fall ist der Blick auf die Rückseite der Verpackung auch unter dem Aspekt interessant, dass man mal sieht, was die Firmen da alles in unser Essen reinpacken. Da kann es einem echt manchmal vergehen.
5. Entdecke Deine Kreativität beim Kochen
Vegan zu kochen, beflügelt die eigene Kreativität in der Küche. Ich experimentiere gerne und probiere neue Rezepte aus. Du wirst sehen, Du lernst viele neue Zutaten und Aromen kennen. Gerade wenn man Lebensmittel und Gewürze ausprobiert, die man zuvor nicht verwendet hat, kann es zu echten Überraschungen kommen. Und wenn es dann noch schmeckt, dann ist der Küchenspaß gleich doppelt groß.
6. Probiere vegane Restaurants
Der Veganuary lädt auch zu Entdeckungsreisen ein. Schau Dich in Deiner Stadt oder Region nach veganen Restaurants um. Dort kannst Du leckere Speisen erkunden und erfährst, wie kreativ und vielfältig die vegane Küche sein kann. Angenehmer Nebeneffekt: Du verlässt mal die ausgetretenen Pfade (immer das gleiche Essen im gleichen Restaurant). Das ist gut für den Kopf bzw. den Geist.
7. Hab Spaß und sei nachsichtig mit Dir selbst
Vegan ausprobieren, bedeutet Spaß an der Sache zu haben. Du musst nicht gleich der perfekte vegane Mensch sein. Es reicht, wenn Du Dich darauf einlässt und neugierig die Möglichkeiten erforschst.
Es geht nicht nur darum, tierische Produkte wegzulassen, sondern vielmehr darum, die Fülle pflanzlicher Optionen zu erkunden. Darüber hinaus bringt das Kochen und Teilen veganer Gerichte oft Menschen zusammen, was das gemeinsame Essen zu einem freudigen und verbindenden Erlebnis macht. Hinzu kommt das gute Gefühl, einen positiven Beitrag zum Tierschutz und zum Umweltschutz zu leisten. Das macht zufrieden und man fühlt sich mehr mit den eigenen Werten im Einklang.
Gleichzeitig ist es wichtig, Nachsicht mit sich selbst zu üben, wenn man vegan wird oder es einfach nur ausprobiert. Der Übergang zu einer veganen Lebensweise ist ein individueller Prozess, der seine Zeit braucht und bei dem Herausforderungen oder „Fehler“ ganz normal sind.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass jeder kleine Schritt zählt und dass es nicht um Perfektion, sondern um das Streben nach Verbesserung geht. Sich selbst gegenüber nachsichtig zu sein, bedeutet auch, sich Raum zum Lernen und Experimentieren zu geben und sich nicht für gelegentliche Rückschritte oder Unvollkommenheiten zu bestrafen. Es geht darum, den Prozess zu genießen, Neues zu entdecken und dabei offen für Veränderungen zu sein, ohne sich selbst unter Druck zu setzen.
Veganuary einfach ausprobieren
Wenn Du den Veganuary ausprobierst, wirst Du Deine Sichtweise auf Essen und Kochen verändern, das kann ich Dir garantieren. Wichtig ist: Beginne mit bekannten Gerichten und gestalte sie vegan um. Zum Beispiel ist es einfach, Pizza und Pasta vegan zuzubereiten. Die Entdeckung neuer Produkte, wie die vielfältigen veganen Milchalternativen, ist spannend und macht Spaß. Auch das Erkunden veganer Restaurants eröffnet Dir neue kulinarische Welten.
Wichtig ist bei all dem immer: Sei geduldig und nachsichtig mit Dir selbst. Der Übergang zu einer veganen Ernährungsweise ist ein Prozess, bei dem es nicht um Perfektion geht. Vielmehr geht es darum, offen für Neues zu sein und jeden Schritt auf diesem Weg als Teil einer spannenden Reise zu sehen. Diese Erfahrung kann Dir zeigen, wie erfüllend und vielfältig eine pflanzliche Ernährung sein kann, und ich bin mir sicher, dass Du nach dem veganen Januar viele der neuen Gewohnheiten beibehalten wirst.
Quellen
[1] Veganuary: What is Veganuary? Everything you need to know, https://veganuary.com/what-is-veganuary/, Abruf am 02.01.2024
[2] Ebd.